Aus Staub sind wir genommen - Jugolo Nr. 602 - YouTube
Ah, all die Sittenhüter der politischen Korrektheit haben nun schon ihre Leuchtstifte gezückt und streichen munter jedes dritte Wort an, das man mir in diesem Artikel als reinen Rassismus unterjubeln möchte. Aus Staub geboren: Marmor aus dem Computer. Ich muß Sie enttäuschen, liebe Gleichmacher des aufregend Ungleichen: Ich finde es wunderschön, daß es schmalhüftige, dickbäuchige, glatzköpfige, kraushaarige, stups- und langnasige, braun- und blauäugige Menschen gibt auf Erden. Und ich finde es wunderschön, in die weißen Augeninseln auf schwarzer Haut zu blicken; den porzellanenen Teint einer Japanerin zu sehen und hellbraune Beine im Vorfrühling zu erhaschen, die nicht im Sonnenstudio gebacken wurden. Erstes Postulat also vorneweg: Es ist wunderbar, daß es so unzählig verschiedene Menschentypen gibt; und es zeugt von der Unfähigkeit des westlichen Menschen, zu lieben, daß er meint, nur mit einer Idealnase nach Doktor Schönheitsschneider psychisch intakt durchs Leben zu kommen. Vielleicht halten Sie eine rote Rose für die Unerreichte unter allen Blumen.
Das Verhältnis zwischen der Geburtsmasse und der finalen Masse der Weißen Zwerge wird als "Anfangs-Endmassen-Relation" bezeichnet, anhand derer sich die Lebenszyklen von Sternen ablesen lässt. Aus staub sind wir geboren um zu leben. Frühere Untersuchungen hatten bislang stets ein zunehmend lineares Verhältnis aufgezeigt: Je massereicher ein Stern also bei seiner Geburt, desto massereicher auch der nach dem Sternentot verbleibende Weiße Zwerg. Als Cummings und Kollegen nun aber dieses Verhältnis für die untersuchten Sterne errechnet hatten, entdeckten sie zu ihrer eigenen Verwunderung, dass die Weißen Zwerge der untersuchten Gruppe offener Sternenhaufen größere Massen besaßen als Astrophysiker zuvor erwartet hatten. Diese Entdeckung brach mit dem linearen Trend früher Studien. Mit anderen Worten: Sterne, die vor rund einer Milliarden Jahre entstanden waren, erzeugten keine Weißen Zwerge mit den bislang angenommenen 0, 60 is 0, 65 Sternenmassen, doch "starben" diese Sterne und hinterließen masserreichere Überreste mit 0, 7 bis 0, 75 Sternenmassen.
"Wie sich das für eine ordentliche Schwangerschaft gehört", sagt der Astrophysiker Günther Hasinger. Die Sonne entstand aus einer Wolke, deren Staub und Gas von älteren Sternengenerationen aufgewirbelt worden waren. Diese Wolke verdichtete sich und zog sich unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammen. Das meiste Material konzentrierte sich in ihrem Zentrum und formte den neuen Stern. Ein beinahe verschwindend geringer Teil der Masse sammelte sich dagegen in einer Scheibe um die junge Sonne herum. Dort verklumpten die vorhandenen Rohstoffe – interstellare Staubkörner, Eiskristalle und komplexe Molekülketten – in nur etwa 30 Millionen Jahren zu Planeten wie der Erde. Aus Staub sind wir geboren und zu Staub kehren.... Zunächst bildeten sich Staubschlangen und poröse Eisbrocken. Diese stießen zusammen, verschmolzen, versteinerten und wuchsen zu immer größeren Brocken heran, die bald Gas und Staub aus ihrer Umgebung anzogen und so ganze Regionen des werdenden Planetensystems leer saugten. Die größten Brocken vereinigten sich schließlich in heftigen Kollisionen zu großen, kalten Gasplaneten wie Jupiter und Saturn oder zu Gesteinsplaneten wie Venus oder Mars.
Anders liegen die Ziele beim Pulver-Spritzguss - mit dieser Technik wird Masse produziert. Die Bremer Materialforscher fanden eine Staub-Binder-Mischung, mit der sich kleine Marmorobjekte in Serie spritzgießen lassen. Handliche Nachbildungen der Akropolis oder des Athener Olympiastadions, die als Souvenirs verkauft werden. "Geoanalysis, unserer Partner in Griechenland, setzt die Technologie gerade mit unserer Unterstützung um", sagt Hennigs. "Denn wenn nächstes Jahr die Olympiade in Griechenland ist, werden sicherlich viele Besucher ein marmornes Erinnerungsstücke mit nach Hause nehmen wollen. Aus staub sind wir geboren 2019. " Dass die Freude am Souvenir von Dauer ist, stellten die Forscher sicher. Sie testeten die Langzeitstabilität der Objekte beispielsweise in einer Klimakammer zwischen -30 und +100 °C, mit einem UV- oder Salzsprühnebeltest. Sogar Namenspatron Joseph von Fraunhofer ist im Einsatz: Als Langzeitversuch ist eine Marmorbüste aus dem 3-D-Printer mit seinem Konterfei auf dem Dach der griechischen Partnerfirma montiert.