Kurze Durchlaufzeiten und der kontinuierliche Materialbedarf in immer gleicher Taktzeit reduzieren zudem Aufwände in Steuerung und Logistik. Doch beginnend in den 1970er Jahren veränderten sich die Bedürfnisse der Menschen, individuelle Produkte wurden stärker nachgefragt. Jedoch war die Preiserwartung des Marktes durch die Massenfertigung geprägt. Die Automatisierungstechnik stand noch relativ am Anfang, so dass neue Ansätze in der Arbeitsorganisation gesucht wurden. Die Idee der Produktionsinsel war geboren. Inselfertigung vor und nachteile. Als Beispiel wird oft der schwedische Autobauer VOLVO genannt, der diesen Produktionstyp 1972 als Ablösung des Fließbands zu etablieren begann. Große Erwartungen verbanden auch die seinerzeit in Fließbandfertigung Beschäftigten mit dem neuartigen Arbeitssystem. Denn der hohen Effizienz der Fließfertigung standen Nachteile bzgl. der Persönlichkeitsförderlichkeit der Arbeit in getakteten Montagen gegenüber. Monotonie und Zeitzwang wurden zudem für hohe Krankenstände in den entsprechenden Fertigungen verantwortlich gemacht.
Kürzere Gänge, kleinere Lagerbestände und weniger Materialbewegung sind weitere Vorteile der Inselfertigung. Ein Beispiel für Inselfertigung wäre die Motorenfertigung.
Der Begriff Gruppenfertigung steht für eine Fertigungsablaufart und beschreibt die logisch-räumliche Anordnung der Maschinen in einer Fertigungsstätte. Oftmals ist es nicht möglich, ein Produkt nur in reiner Fließfertigung herzustellen. Deshalb werden in der Praxis immer häufiger Kombinationen verschiedener Fertigungsverfahren angewendet, bei denen einer Gruppe von Mitarbeitern die Verantwortung für die Produktion einer Produkt-, Baugruppen- oder Teilefamilie übergeben wird. Dabei werden alle Arbeitsplätze und Maschinen, die für die Produktion erforderlich sind, zu einer Fertigungsgruppe zusammengefasst, in der die Mitarbeiter die Steuerung und Organisation der Produktion in Eigenverantwortung übernehmen. Dies nennt man eine "Fließinsel". Einzelfertigung - Vor- und Nachteile. Die spätere Zusammenführung der einzelnen Produkte der Fertigungsgruppen ergibt das ganze vollständige Produkt. Diese Fertigung kommt den Vorstellungen über einen humanen Arbeitsplatz entgegen, weil die einzelnen Mitarbeiter den Überblick über den gesamten Fertigungsablauf behalten.