Hamburg. Wer Daniel von Drachenfels ärgern möchte, der muss ihn auf seinen Nachnamen ansprechen, der auf ein Adelsgeschlecht zurückgeht, das einst in der Burg Drachenfels bei Bonn gelebt haben soll. "Ich habe schon vieles gehört", winkt er genervt ab, "Krieger aus 'Herr der Ringe' war noch eine der besseren Ideen. " Daniel von Drachenfels ist jedoch kein Krieger, sondern ein Hockeyspieler, der bis zu seinem sechsten Lebensjahr Schulte hieß und dann durch die zweite Ehe seiner Mutter den Namen seines Stiefvaters annahm. Als Sportler ist er so talentiert, dass man sich seinen Namen - was nicht schwerfallen dürfte - merken muss. An diesem Sonnabend (14 Uhr, Hallerstraße) trifft er mit Nordmeister Club an der Alster im Viertelfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft auf den Westzweiten Mülheim. Mit 23 Treffern hat der 23-Jährige gehörigen Anteil daran, dass das Team von Joachim Mahn die reguläre Saison mit nur einer Niederlage abschloss. Und nun will der Angreifer, der sich dank seiner großartigen Technik unterm Hallendach wohler fühlt als auf dem Feld, mehr: Um im Viertelfinale und bei einer möglichen Endrundenteilnahme in Berlin (30.
Bildbeschreibung: Jan-Philipp Heuer (HTHC, 7), Daniel von Drachenfels (HTHC, 1), enttäuscht über die Niederlage, Enttäuschung nach dem Schlusspfiff, Verlierer, verloren, Frustration, disappointed, pessimistisch, Hockey, Final Four 2017, Herren Halbfinale, Rot-Weiss Köln - Harvestehuder THC, xozx
Es ist das erste Derby für von Drachenfels gegen seinen langjährigen Verein, und er ist ehrlich genug, um zuzugeben, "dass es sehr komisch für mich sein wird". Auch wenn in Mahns auf zehn Positionen umgebautem Team nicht mehr viele Spieler sind, die er kennt, und auch wenn er nur noch mit Alster-Kapitän Alessio Ress regelmäßigen Kontakt unterhält – es wird ein Spiel wie kein anderes sein, das von Drachenfels erwartet. Als er im späten Frühling seinem früheren Trainer beichtete, dass er den Schritt zum Stadtrivalen wagen würde, da war das für den bei Hannover 78 groß gewordenen Niedersachsen "der vielleicht emotionalste Moment meiner Karriere". Mit Mahn, der ihn zu Beginn seiner Alster-Zeit sogar in seiner Wohnung beherbergt hatte, verband den 1, 85 Meter großen Stürmer ein Vater-Sohn-Verhältnis. "Jo ist ein sehr spezieller Mensch, und ich hätte es fast nicht übers Herz gebracht, den Wechsel tatsächlich zu vollziehen", sagt von Drachenfels, dessen Nachname von einem alten Bonner Adelsgeschlecht abstammt.
Regelmäßigen Burgtouristen werden diese bekannt vorkommen: "Neue Geländer sind mittlerweile an allen Burgen der Pfalz gleich", erklärt Planerin Weigand auch diese Denkmalschutz-Maßnahme. Nicht nur Denkmal- sondern auch Tierschutz spielte bei der Sanierung eine Rolle. Zu sehen ist dies vor allem an der Burgmauer, dort gibt es einige unverfugte Stellen. "Das sind die Winter- und Sommerquartiere der Zwergfledermaus", erläutert Weigand die fingerbreiten Lücken, in die sich die kleinen Glattnasen zur Ruhe begeben. Außerdem wurde die Brüstungsmauer an den östlichen Kassematten – die vor Beschuss geschützten Festungsgewölbe – erneuert und die Zugangstreppe zur Oberburg wieder aufgebaut. Doch es gibt noch viel tun bei der Burgruine, bei der die ersten gesicherten Spuren aus dem 13. Jahrhundert datieren. Nach der Winterpause geht es zuerst an das Eingangsgewölbe, durch die Sanierung soll die Gefahr von herabfallendem Putz beseitigt werden. Und auch auf der "Dachterrasse samt Swimmingpool" (Verbandsbürgermeister Michael Zwick) soll Hand angelegt werden, die Zisterne am höchsten Punkt der Ruine soll verkehrssicher gemacht werden.
Naturschutz und Rheinromantik Im 19. Jahrhundert war das Rheintal zwischen Loreley und Drachenfels eines der beliebtesten Reiseziele für wohlhabende Engländer, für Maler und Dichter. Eine Rheinreise mit Wanderungen zu den verfallenen, mittelalterlichen Burgen war nahezu eine Pflichtübung, die Landschaft wurde in Geschichten, Gedichten und Bildern romantisiert. Die Burgruine auf dem Drachenfels wurde bald zum Zentrum der sogenannten Siebengebirgs- und Rheinromantik. Das Siebengebirge ist ein kleines, rechtsrheinisches Mittelgebirge am südöstlichen Rand des Ballungsraumes Köln-Bonn und erstreckt sich über Bad Honnef, Königswinter und einen kleinen Teil von Bonn. Es besteht aus insgesamt über 40 Bergen und Anhöhen. Zu den sieben "großen Bergen" gehören der Große Ölberg (461, 5 m), die Löwenburg (455 m), der Lohrberg (432 m), der Nonnenstromberg (335 m), der Petersberg (331 m), die Wolkenburg (324 m) und der Drachenfels (321 m), der meistbestiegene Berg Deutschlands. Der Naturpark Siebengebirge wurde 1858 als erster Naturpark in NRW gegründet.