Was macht ein "Zuhause" aus? Diese Fragen sind – zumindest für mich – schwierige Fragen, über die ich nachdenken muss. Es ist nicht nur dieses Klare: "ein Dach über dem Kopf haben" oder, banal gesagt, "zu Hause ist da, wo mein Bett steht. " Eines Tages stellte sich meine private Welt komplett auf den Kopf: Meine Eltern sagten mir, dass sie sich trennen wollten. Ohne wirkliche Vorwarnung. Ohne handfeste Anzeichen. Spruch kaputter welt - VISUAL STATEMENTS®. Bis dahin war mein Zuhause der Ort, an dem mein Hund mich schon an der Tür begrüßte und meine Eltern am Esstisch warteten, damit wir zusammen zu Mittag essen konnten. Nun änderten sich meine Empfindungen gegenüber meinem Zuhause in einem schleichenden Prozess, der sich fast unbemerkt abspielte. Ich stellte fest, dass ich doch lieber in der Schule geblieben oder mit Freunden in die Stadt gefahren wäre, als unser Haus wieder zu betreten. Dort fehlten mir nun Geborgenheit und Wärme. Ich konnte meine Gedanken dort nicht mehr schweifen lassen, nicht mehr einfach abschalten. So krass sich das nun anhören mag, aber mein Zuhause war zu diesem Zeitpunkt kein warmes, kuscheliges Zuhause mehr, sondern nur noch eine permanente Übernachtungsmöglichkeit.
Und irgendwann ist der Ruhm dann doch noch gekommen. Für seinen Vietnam-Roman "Ein gerader Rauch" wurde Denis Johnson vor zehn Jahren der National Book Award verliehen, die schmale Novelle "Der Name der Welt" brach sogar sonst hartleibigen Kritikern das Herz, und der späte Denis Johnson stellte in seinen Texten mehr und mehr jenen charakteristischen Humor aus, von dem Jonathan Franzen sich wünschte, es wäre der Humor eines lieben Gottes. "Keine Bewegung! ", 2009 erstmals in den USA erschienen, war ein knalliger Pop-Noir, "Die lachenden Ungeheuer", sein erst in diesem Frühjahr auf Deutsch erschienener letzter Roman, war eine rabenschwarze Agentensatire aus Afrika, ernst in der Sache, aber oft federleicht im Ton. Je kaputter die welt draußen. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass Denis Johnson nach Jahren in der Hölle auf einer Erde angekommen war, von der er sich nicht gleich wieder wegwünschte. Er wäre schön, er wäre noch geblieben. Doch wie sein New Yorker Verleger Jonathan Galassi mitgeteilt hat, ist Denis Johnson am 25. Mai gestorben.
Weihnachtsgedichte Dezember von Erich Kästner Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar. Ist gar nicht sehr gesund. Kennt seinen letzten Tag, das Jahr. Kennt gar die letzte Stund. Ist viel geschehn. Ward viel versäumt. Ruht beides unterm Schnee. Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt. Und Wehmut tut halt weh. Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin. Nichts bleibt. Und nichts vergeht. Ist alles Wahn. Hat alles Sinn. Nützt nichts, dass man's versteht. Und wieder stapft der Nikolaus durch jeden Kindertraum. Familien-Sprüche: Die 20 schönsten und nachdenklichsten Zitate und Sprichwörter | Wunderweib. Und wieder blüht in jedem Haus der goldengrüne Baum. Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt, wie hold Christbäume blühn. Hast nun den Weihnachtsmann gespielt und glaubst nicht mehr an ihn. Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag. Dann dröhnt das Erz und spricht: "Das Jahr kennt seinen letzten Tag, und du kennst deinen nicht. " Weihnachten von Theodor Fontane Noch einmal ein Weihnachtsfest, immer kleiner wird der Rest, aber nehm' ich so die Summe, alles Grade, alles Krumme, alles Falsche, alles Rechte, alles Gute, alles Schlechte - rechnet sich aus all dem Braus doch ein richtig Leben raus.