BIS BIS-CD-1000/10002 2 CD • 2h 44min • 1999 01. 04. 2000 Künstlerische Qualität: Klangqualität: Gesamteindruck: Es dürfte inzwischen genauso schwer sein, einen neuen Interpretationsansatz zu Bachs Matthäus-Passion zu finden, wie ein Beiheft zu schreiben, in dem etwas steht, was nicht schon hundertmal formuliert worden wäre. Beides gelingt bei dieser BIS-Produktion. Dabei hat der Leiter des Bach-Collegium Japan die Latte recht hoch angelegt: Seine im Entstehen begriffene Bach-Kantaten-Aufnahme hat Referenz-Charakter, die Johannes-Passion wurde mehrfach preisgekrönt. Vorzüge bietet auch diese Aufnahme wieder reichlich. CD - John Eliot Gardiner dirigiert: Bachs Matthäus-Passion | CDs | BR-KLASSIK | Bayerischer Rundfunk. Der klein besetzte Chor des Bach-Collegium Japan gehört zu den besten Bach-Ensembles überhaupt, seine Textbehandlung ist selbst dann noch vorbildlich, wenn sie wie hier weniger im Vordergrund steht. Wird das Ensemble dazu noch klanglich so ausgewogen präsentiert wie auf dieser Aufnahme, dann kann selbst ein Chor mit nur 28 Sängern den Eindruck riesiger Massen vortäuschen.
(…) Sicher fehlt es vielen … gerade jetzt in so eine Passion eben mal live reinzugehen, und ich kann aber sagen: Wenn man sich das anhört, ist das ein guter Ersatz. « (rbb Kultur, 25. 03. 2021 – 5/5 Punkte) »Einer von vielen Höhepunkten der neuen Aufnahme, die Transparenz und emotionale Tiefe vereint. Man muss kein gläubiger Christ sein, um sich davon berühren zu lassen. « (NDR Kultur, 25. 2021– CD der Woche) » Johann Sebastian Bach wollte vor 300 Jahren die Passionsgeschichte für die Menschen in der Leipziger Thomaskirche lebendig werden lassen, sie damit anrühren. Matthäus passion beste einspielung live. Das gelingt bis heute, vor allem in einer Version wie der von der Gaechinger Cantorey. « (hr2, 29. 2021) »Man muss kein gläubiger Christ sein, um sich von dieser Musik berühren zu lassen. « (WDR3 Tonart, 31. 2021 – 4|3|5 Punkte für Interpretation, Repertoire, Klang) Matthäus-Passion BWV 244 (Warner, DDD, 2000) Johann Sebastian Bach (1685-1750) G. Willmes in FonoForum 6/01: »Die herrliche Besetzung steht stellvertretend für Harnoncourts interpretatorisches Konzept: Kulinarik ist das höchste Gebot, der einstige Asket hat keine Angst mehr vor schönen Tönen.
Sollte man Rademanns Doppel-CD allerdings als Exponent jenes "neuen Stuttgarter Bachstils" verstehen, den er mit der umbenannten und umbesetzten Gaechinger Cantorey anstrebt, muss man an die Aufnahme der "Matthäus-Passion" von Hellmuth Rilling aus dem Jahr 1994 erinnern, in der die Gächinger Kantorei Stuttgart, wie sie damals hieß, sehr viel weiter war. Neu ist der Umbau in ein gutes, aber nicht umwerfendes Originalklangensemble nicht. Matthäus passion beste einspielung 2019. Und hatte Rilling in seiner "Matthäus-Passion" noch von e-Moll nach c-Moll geführt, registrieren Absoluthörer – so sie auf einen Kammerton a von etwa 440 Hertz geeicht sind – jetzt, bedingt durch die historische Stimmung, einen harmonischen Weg von es-Moll nach h-Moll. Auch der interpretatorische Ansatz Rademanns ist nicht neu, es sei denn man empfindet die Wiederauferstehung des (schwäbischen) Protestantismus mit der gedrosselten Gefühlslage nicht als Rück-, sondern als Fortschritt in der allgemeinen Corona-Fastenzeit. Auffallend ist jedenfalls, wie Rademann als später Nazarener die Korrektheit des Musizierens vor den Ausdruck stellt und das Dacapo mancher Arie sogar etwas langweilig werden lässt.
Meist sind die Tempi einen Tick ruhiger - wobei Gardiner nach wie vor größten Wert auf Kontraste legt. Einfach umwerfend in ihrer manchmal fast beängstigenden Dramatik sind die Turba-Chöre: Hier zeigt Gardiner, wie Bach die Psychologie einer aufgepeitschten Menge musikalisch in Szene setzt - emotional absolut unentrinnbar. Einzelne gelungene Arien Nicht ganz auf dem Niveau der ersten Einspielung bewegen sich die Solisten, die Gardiner in der neuen Aufnahme Bachs Vorbild folgend weitgehend aus dem Chor besetzt. 1988 waren es so wunderbare Sängerinnen und Sänger wie Barbara Bonney, Anne Sofie von Otter oder Michael Chance. CD der Woche: Die vielleicht schönste Einspielung der "Matthäus-Passion" | NDR.de - Kultur. Da kann die Solisten-Riege der neuen Einspielung einfach nicht mithalten. Das klingt alles sehr ordentlich und selten herausragend. Wobei durchaus einzelne Arien eindrucksvoll gelingen - etwa das "Erbarme dich" der Altistin Eleanor Minney oder "Komm süßes Kreuz" dem Bassisten Ashley Riches. Großartiger Evangelist Auch der Jesus, der ja im ersten Teil der Matthäuspassion eine fast ebenso wichtige Rolle spielt wie der Evangelist, ist in der älteren Einspielung mit Andreas Schmidt überzeugender besetzt.