Die Toten Hosen besser als SZ-Kritik Album: Laune der Natur Herr Kessler, was wollen Sie mit ihrer Kritik am neuen Hosen-Album ausdrücken? Sie reißen ein Thema an, springen zum nächsten Titel, um wieder ohne objektive Bewertung weiter zu galoppieren. Ihre subjektiven Bemerkungen von wegen Gegröle und Mitgröl-Refrains kann ich nicht nachvollziehen. Und darf Punkrock keine Balladen haben? Der Bericht ist flach, im Gegensatz zur Laune der Natur. Die toten hosen laune der natur kritika. Vielleicht gilt der Hinweis bei Pop und Politik auch für Kritik, deren Hintergrund sich nicht erschließt, weil er nicht primär sachlich ist. Der Erfolg des Albums und der Tour wird Sie eines Besseren belehren.
Die alte Gang träumt sich gleich in mehreren Liedern in die Musikstadt Düsseldorf zurück. Und sie lässt im letzten Song ihren verstorbenen Ex-Drummer Wölli singen, es bestehe "Kein Grund zur Traurigkeit". Unterm Strich ist es das wohl persönlichste Album der Hosen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige In "Wie viele Jahre (Hasta La Muerte)" wird die Bandgeschichte durch den Zeitraffer gejagt und die Frage gestellt "Wie viele Jahre kann das so weitergehn". Worauf der Song "ICE nach Düsseldorf" umgehend eine böse Antwort gibt, ein augenzwinkerndes Lied vom Hosen-Tod, dem letzten Schwarzfahren im Sarg, der Gruftlegung auf dem Südfriedhof. "Laune der Natur" von Die Toten Hosen – laut.de – Album. Bange könnte einem da werden. Aber wer die Spezialedition mit dem beigefügten Cover-Album "Learning English Lesson 2" besitzt und hört, wie hier freudvoll zu Songs von Dead Boys, Buzzcocks, Ruts und Boomtown Rats mit Gitarren gerüpelt wird, schöpft wieder Hoffnung. Es ist, wie es immer war: Die Hosen sind tot, es leben die Hosen! Von Matthias Halbig/RND
Das ist weder bierselig noch bierernst – dran glauben muss Gitarrist Michael "Breiti" Breitkopf: " Und heut ist wieder Geburtstag / Wir stehen vor Breitis Tür / Haben zwei Kisten bei mit Biosnacks / Breiti verträgt nichts anderes mehr / Happy birthday to you ". Es dreht sich viel um Erinnerung auf " Laune der Natur " – wilde Partynächte inklusive der einen oder anderen konkret besungenen illegalen Substanz, jugendlichem Leichtsinn, Höhen, Tiefen, gebrochenen Knochen, verlorener Liebe. Ein großes Stück des Weges ist gegangen, das Gepäck ist kein leichtes, narbenlos ist hier niemand davon gekommen " Ich nehm' das alles mit nach Hause / Ich gebe nichts mehr davon her ", singt Campino in "Alles Mit Nach Hause". Immer noch das alte Fieber eben. Zuvor geht es mit dem Opener " Urknall " ab auf den Bolzplatz – denn dahin wünschen sich die Hosen mit verzerrten Sechzehntelgitarren zurück. " Wir kommen zurück zu dir / Zum Anfang, zum Urknall, als wäre nichts passiert ", singt Campino – und um zu zeigen, dass sie mit ihrem Frontman einer Meinung sind, legen seine Freunde gleich ein paar "Oh-Oh-Oh"-Chöre drauf.