Auch lehnte Francis Bacon die scholastischen Klassifikationspraxis ab, also das Katalogisieren des in der Natur vorgefundenen, ohne die Zusammenhänge zu untersuchen, dessen sich nur die Alchimisten annahmen. Um die Wissenschaft auf den rechten Weg zu bringen, bedurfte es folglich ihrer Erneuerung. Dies wollte Bacon mit dem gigantischen Werk "Instauratio Magna" – "Die Große Erneuerung" angehen, das 1620 als Fragment veröffentlicht wurde. Darin versuchte er zum einen die Bestandsaufnahme des bestehenden Wissens, dessen Systematisierung und das Aufzeigen der noch zu erforschenden Lücken. Zu ihrer Schließung versuchte er den Entwurf einer neuen Methode, die kurzum als eine anspruchsvolle Induktion, also die Formulierung von Gesetzmäßigkeiten aus einer hinreichend großen Anzahl von Einzelbeobachtungen, bezeichnet werden kann. Abschied von falschen "Idolen" Mit der Erneuerung ging eine Anprangerung der bisherigen Denkweisen einher, die die wahre Erkenntnis erschweren würden. Im Kapitel "Novum Organum" seines freilich unvollendet gebliebenen Werks zeigte er Trugbilder auf, denen die Erkenntnissuchenden aufsäßen.
Aristoteles unterschied zwischen praktischem Wissen (»Wissen, dass«) und theoretischem Wissen (»Wissen, warum«). Fr viele neuzeitliche Philosophen ist Wissen Macht. Richtiges Wissen verliehe Macht ber die Natur und die Menschen. Praktischer Erfolg, Fortschritt sei Kriterium fr die Richtigkeit von Wissen. Kant beschftigte sich in der Kritik der reinen Vernunft mit den verschiedenen Weisen des »Fr-wahr-haltens« ( meinen, glauben, wissen. ) Fr ihn ist »wissen« subjektives berzeugsein und objektive Begrndbarkeit. Nach Popper wissen wir eigentlich nur sehr wenig mit Sicherheit. Der grte Teil unseres Wissens bestehe aus Vermutungen. Meine Auffassung zu Wissen Wie unsicher vieles von dem ist, was wir fr sicheres Wissen halten, damit habe ich mich im 1. Teil von Meiner Philosophie nher auseinandergesetzt. Etwas krzer in Eine kurze Zusammenfassung meiner Philosophie. Zitate zu Wissen Aristoteles: »Alle Menschen streben von Natur nach Wissen. « Francis Bacon: »Wissen ist Macht. « Fritjof Capra: »Die Naturwissenschaftler kennen die Zweige des Baumes des Wissens, aber nicht seine Wurzeln.
[5] In Deutschland griff Wilhelm Liebknecht (1826–1900) ein Jahr nach der Nationalstaatsgründung des deutschen Kaiserreichs 1872 bei einem Vortrag die Formulierung Bacons auf: [6] [3] "Wissen ist Macht – Macht ist Wissen" Liebknecht, einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), vertrat die Forderung, die Arbeiterklasse solle die politische Macht erringen und bestehende Schranken beseitigen, die großen Teilen der Bevölkerung den Zugang zu Wissen, Bildung und Kultur verwehrten. Der Slogan wurde innerhalb der Arbeiterbewegung sehr populär. 1891 verwendete ihn Max Kegel im Text des Liedes Sozialistenmarsch: "Des Geistes Licht, des Wissens Macht, Dem ganzen Volke sei's gegeben! " Anfang des 20. Jahrhunderts findet sich der Ausdruck, mit dem Verweis auf Bacon, bereits in deutschsprachigen Konversationslexika. [7] [8] Seit den 1970er Jahren wird der Ausspruch in der deutschen Jugendsprache, zunächst als Parole der Sponti -Bewegung (vgl. Sponti-Sprüche) mit unbekannter Urheberschaft in verschiedenen Formen persifliert.
32. Auflage. Haude & Spener, Berlin 1972, S. 436 ↑ " Wissenschaft (selbst) ist Macht". (Georg Büchmann: Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes. Nach des Verfassers Tode fortgesetzt von Walter Robert-tornow. Haude- und Sperner'sche Buchhabdkung (F. Weidling), Berlin 1889, S. 215. ↑ a b VEB Bibliographisches Institut Leipzig: Geflügelte Worte. Leipzig 1981 ↑ Aphorismi de interpretatione naturale et regno hominis. ↑ Jennifer Speake (Hrsg. ): The Oxford Dictionary of Proverbs. Oxford University Press, 2003 ↑ Wilhelm Liebknecht: Wissen ist Macht – Macht ist Wissen. Vortrag gehalten zum Stiftungsfest des Dresdener Bildungsvereins am 5. Februar 1872 und zum Stiftungsfest des Leipziger Arbeiterbildungsvereins am 25. Februar 1872. Verlag der Genossenschaftsbuchdruckerei, Leipzig 1872. ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 194 ↑ Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 5. Auflage, Band 1. Leipzig 1911, S. 981 Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wissen war also nur mit Geld zu bekommen. Wer kein Geld hatte, hatte auch keine Möglichkeit sich Wissen anzueignen. Dieses Rad könnte jetzt bis ins Unendliche gedreht werden, man könnte aber stets an dasselbe Ziel gelangen: Wer Geld hat, hat Wissen, hat Macht? Warum sich manche Menschen eher unterwerfen als andere Mit ungleicher Machtverteilung muss sich jede Gesellschaft der Welt auseinandersetzen. Der konkrete Umgang mit Macht unterscheidet sich dabei von Land zu Land [... ]» Wissen und dann? Dass Wissen ein elementares Menschenrecht sein soll, ist der Wunsch vieler Menschen. Sogar die vereinten Nationen haben daraus ein politisches Ziel formuliert, denn eine bestimmte Grundbildung soll allen Menschen auf der Welt zugänglich sein. Nicht unbedingt ein Ziel, das unerreichbar ist. Aber es stellt sich dennoch die Frage, was die Menschen auf der ganzen Welt mit ihrem Grundwissen anfangen sollen. Sollte es neben dem globalen Zugang zu Wissen nicht auch ein weltweiter Plan sein, den Menschen später die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen auch umzusetzen?
Teure materielle Statussymbole signalisieren (fehlt hier was? ), wecken das Interesse und fördern die Gesprächsbereitschaft. Doch was bringen solche Produkte, wenn bei einem Gespräch erkenntlich wird, dass der geistige Horizont limitiert zu sein scheint? Wer sich nur über materielle Werte definiert, wird für kurze Zeit Aufsehen erregen, allerdings auf Dauer ein uninteressanter Gesprächspartner sein. Schließlich ist Wissen nicht nur Macht, sondern der Schlüssel zu einer interkulturellen Welt. Diese Aussage lässt sich mit der PISA-Studie belegen. Hier werden Schüler in den Schulfächern Mathematik, Naturwissenschaften und der Sprache Deutsch getestet. Der Test wird in allen OECD-Mitgliedsstaaten durchgeführt. Ermittelt werden die Kompetenzen von 15-jährigen Schülern, unabhängig ihrer Schulform. Seit der ersten Erhebung haben sich die Leistungen laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung verbessert, aber zeitgleich sind die Problematiken laut einem Artikel von "Deutschlandradio Kultur" im Fach Mathematik unübersehbar.