Interessant ist, dass die typisch romantische Verklärung des Wahnsinns bei Tieck aufgenommen und weiterverarbeitet wurde. Zwar ermöglicht der Wahn die Erkenntnis des Lebens in Inzest, aber er führt letztlich auch zum Tode. Paul Wührl weist darauf hin, dass Der blonde Eckbert dem Märchen Frau Holle ähnele. Beide Märchen thematisieren einen problematischen Reifeprozess von jungen Mädchen, der motivisch durch eine unglückliche Kindheit, die Hilfe durch eine alte Frau und teilweise gar das Scheitern der Individuation gekennzeichnet ist. Genauer aufgeschlüsselt lässt sich dieses "Frau Holle-Schema" wie folgt beschreiben: Frau Holle (oder die alte Frau der Waldeinsamkeit) repräsentiert eine mythische Mutterfigur, die Geborgenheit gewährt, solange man ihren Regeln folgt. Sowohl Pech- als auch Goldmarie fallen in den Brunnen, d. h., sie unternehmen eine Reise in die Unterwelt. Tieck: Der blonde Eckbert – zur Interpretation | norberto42. Spindel und Nadel repräsentieren hierbei – wie oft von der Forschung bzgl. des Volksmärchens gedeutet – Geschlechtsreife.
]: de Gruyter, 2011, S. 697–807, hier 770–774 [76 Studien zum Blonden Eckbert]. ISBN 978-3-11-018383-2, e- ISBN 978-3-11-021747-6. Winfried Freund: Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert. Lektüreschlüssel, Ditzingen, Reclam 2005. Hanne Castein: Der blonde Eckbert. Der Runenberg. Erläuterungen und Dokumente, Ditzingen, Reclam 1986. Thomas Neubner: Das Paradies ist längst zerstört! Der Zerfall des Raum-Zeit-Kontinuums als erzählerisches Stilmittel. Eine werkimmanente Interpretation unter sozialpsychologischen Gesichtspunkten am Beispiel der Biografie der Bertha in Ludwig Tiecks Werk "Der Blonde Eckbert". In: Mauerschau 1/2010. Ludwig Tieck - Der blonde Eckbert - Referat, Hausaufgabe, Hausarbeit. Raum und Zeit. Fachzeitschrift Germanistik. Universitätsverlag Rhein-Ruhr 2010. Sandra Schött: Nachwort. In: Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert. Märchen. [Hg. mit Nachwort, Zeittafel, Worterklärungen und Literaturverzeichnis von Sandra Schött. ] Husum/Nordsee 2011 [Jeweils die zweiten Fassungen aus dem Phantasus 1812], 39–41. Thomas Fries: Ein romantisches Märchen: "Der blonde Eckbert" von Ludwig Tieck.
Sie macht ihm schwere Vorwürfe bezüglich Berthas damaligen Diebstahls und der anschließenden Flucht. Sie eröffnet ihm, dass sie in verwandelter Form gleichzeitig Walther und Hugo gewesen sei und dass er und Bertha Halb- Geschwister sind. Von dieser Nachricht erschüttert verfällt Eckbert in einen Wahn und stirbt. Der blonde Eckbert • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de. Interpretation Die Binnenhandlung erzählt die Protagonistin Bertha durchgehend aus eigener Sicht in der Ich-Form. Sie weist die Zuhörer – Eckbert und Walther – explizit darauf hin, dass sie die Geschichte nicht für ein Märchen halten sollten, nur weil sie "sonderbar klingen mag", so dass der Leser genau auf das Märchenhafte der Erzählung achten muss. Die optische und akustische Beschreibung der Natur spiegelt sich im Gefühlsleben der Erzählerin wider. Hierbei wird ein Konflikt zwischen Natur und Mensch aufgebaut, der nur durch die Vermittlung der Religion aufgehoben werden kann. Es existiert neben der äußeren Rahmenhandlung auch eine innere Erzählung, die das Gefühlsleben Eckberts beschreibt, der nicht klar zwischen Wirklichkeit und Wahn unterscheiden kann.
(Tieck beim HBS) (knapp, problematisch, einige Links) (Inhalt, Deutung) (Deutung als Märchen, Links zu Tieck) (Fragen zur genauen Lektüre und zum Verständnis) (Links FU) (Schuld und Schicksal) (Raum und Zeit des Geschehens) (dort Datei mit einem Tafelbild: Aufbau der Erzählung) (dt. Literatur und Kultur von der Romantik bis 1918) (Modul: Romantik) (Epochen im Überblick) Im KLL bestimmt Paul Wührl die Märchennovelle als dem Typ des tragischen Märchens zugehörig, wo der Held seinen eigenen Dämonen verfällt. Thema sei "der Verfolgungswahn, der dem schlechten Gewissen entspringt". Es gebe "keine zuverlässige, durch Erfahrung verfügbar gewordene Wirklichkeit mehr. Der blonde eckbert zusammenfassung. Man erlebt sie lediglich in der Gestalt, in der sie jene Gequälten erleben, und nimmt Teil an ihrem Schauder und Schrecken. " In seinem eindrucksvollen Kommentar (S. 342 ff. ) in der Anthologie "Meistererzählungen der deutschen Romantik" (dtv Nr. 2147, 1985) hebt Walter Schmitz "wunderbar, wunderlich, seltsam" als die Leitworte der Erzählung hervor.
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