Mittlerweile sind fast im gesamten ländlichen Raum des Taunus an Klein- und Mittelzentren Gewerbeflächen angesiedelt oder Flächen werden von Supermärkten und Dienstleistungszentren in Anspruch genommen. Größere Industriestandorte befinden sich kaum im zentralen Taunus. Sie entwickelten sich vielmehr an den Rändern zum rhein-mainischen Kernraum (Frankfurt bis Wiesbaden), zum Neuwieder Becken (Koblenz/Lahnstein), zum Gießener Becken und zur Wetterau (Friedberg, Butzbach, Wetzlar). Die Burgen am Rhein – hier die Marksburg bei Braubach – mit großer territorialpolitischer Vergangenheit erinnern an die Zeit der Minne und der Ritter. ©Alexander Stahr Die großen kulturlandschaftlichen Eingriffe der Menschen in der Vor- und Frühgeschichte (z. Kulturlandschaft südlich des taunus 6. Keltenstadt Goldgrube oberhalb der Hohen Mark, Ringwälle des Altkönig) wurden genauso vom Wald zurück erobert wie viele mittelalterliche Orts- und Flurwüstungen. Am ehesten erhalten sind die Anlagen der Römer (Kastell- und Wachtturmreste), die im Limes und in der um 1900-1907 restaurierten Saalburg den Rang als Weltkulturerbe erlangt haben.
Der Königsteiner Archäologe Christoph Schlott führt die Mitglieder der AG Kulturlandschaft durch das Heidetränk-Oppidum. Foto: privat Kronberg (kb) – Die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg hat zusammen mit dem Königsteiner Heimatverein das keltische Heidetränk-Oppidum am Taunushang von Oberursel besichtigt. Die Wanderung über den archäologischen Rundwanderweg mit 16 Stationen beginnt unmittelbar am Taunus-Tourismus-Zentrum und führt bei gemütlichem Wandern und Betrachten der dargestellten Objekte und Tafeln etwa vier Kilometer zwei Stunden durch den Wald. Die Führung der Wanderung oblag dem Königsteiner Archäologen Christoph Schlott. Obstbau Kulturlandschaft | Startseite. Er erläuterte, immer auch Bezüge zum Hier und Heute herstellend, die verschiedenen Schautafeln und Gegebenheiten dieser einstigen "Großstadt" auf den Taunushügeln. Immerhin ist das Oppidum "Heidetränke" in seiner Ausdehnung von ursprünglich 130 Hektar und einer "Stadtmauer" von rund 10 Kilometern europaweit eines der bedeutendsten Kulturdenkmale. Führt der Weg heute meist durch bewaldetes Gelände, konnte man kurz vor der Zeitenwende noch weit in die Rhein-Main Ebene sehen, da der Wald südlich des Taunus schon vor der Zeitenwände längst abgeholzt war.
Aufgrund dieses damals freien Blicks war jede Ansammlung von Feinden weithin sichtbar. Trotz bestem Wetter waren am Sonntagnachmittag nur wenige Besucher unterwegs, meist fuhren Biker den Weg entlang, die den Objekten und Schautafeln kaum Aufmerksamkeit schenkten. Doch das sollte man unbedingt tun. "Damit man aber Station Eins, eine keltische Grabstätte, schräg gegenüber dem Eingang vom Tourismus-Zentrum nicht verpasst, sollte diese optisch etwas besser hergerichtet sein", findet Gabriele Klempert, Vorsitzende der AG Kulturlandschaft. Auch sei es wünschenswert, wenn an Station 2 das zerstörte Dia, das den historischen Zustand der Anlage zeigen soll, wieder hergestellt würde. Kulturlandschaft südlich des taunus 10. "Dennoch bietet der Rundgang einen schönen und informativen Ausflug zu einem Kulturgut, das seinesgleichen sucht", betont sie.
Von Wolfgang Ehmke, Taunusstein Autor Wolfgang Ehmke ist Diplom-Agrarbiologe und Dr. der Landwirtschaft. Er war 1986 -1999 Abteilungsleiter für Naturschutz im Hessischen Umwelt- bzw. Landwirtschaftsministerium. Seit 1997 erfasst er mit Unterstützung der Universität Frankfurt/M. und mehreren Kolleg/innen (Taunus-AG) die Pflanzenwelt des Taunus und seiner Umgebung. 2009 gründete er die Bürgerstiftung "Unser Land! Rheingau und Taunus", die Projekte zur Erhaltung der Kulturlandschaft und für den Naturschutz betreibt. Kulturlandschaft südlich des taunus 14. ©Andreas Wennemann Zahlreiche Faktoren prägen die Pflanzenwelt einer Landschaft: Die abiotischen Faktoren wie Geologie und Böden, Klima und Gewässer sowie die Landschaftsgeschichte seit der Eiszeit. Der wichtigste Faktor ist allerdings der Faktor Mensch, der durch seine Landschaftsnutzung das Pflanzenkleid mehr oder weniger stark gegenüber der natürlichen Vegetation verändert. Selbst die sehr naturnah wirkenden Buchenwälder des Taunus sind ein Ergebnis langer Forstwirtschaft.
Die Vogelwelt ist mit gefährdeten Arten wie dem Wendehals, der Turteltaube und dem Steinschmätzer vertreten. Ursprünglich in Bach- und Flussauen zuhause, sind die Unken aufgrund deren zunehmender Trockenlegung heute vermehrt auf von Menschen geschaffene Kleingewässer angewiesen. Die Wärme liebend, suchen sie sich gut besonnte vegetationsarme Gewässer ohne Fressfeinde oder konkurrierende Arten. Der Kammmolch dagegen bevorzugt Tümpel mit ausgeprägtem Ufer- und Unterwasserbewuchs, ebenfalls gut besonnt. Natura Trail "Natur- und Kulturschätze im Taunus – Vom Eichkopf zum Haubergsgrund" | NaturFreunde Hessen. Die Einstellung der militärischen Nutzung führte in den Flächen zu Sukzession, der Rückkehr der für diesen Standort typischen Pflanzen- und Tiergesellschaften und hat eine mehr oder weniger starke Verbuschung zur Folge. Die daraus entstehende Beschattung der Tümpel macht diese als Laichplätze für beide Amphibienarten ungeeignet. Weitere Bedrohungen sind die Verlandung der Tümpel und illegal betriebener Motorsport, da dabei oft Tümpel durchfahren werden. Um die Tümpel als Lebensräume von Kammmolch und Gelbbauchunke zu erhalten, sind Eingriffe des Menschen notwendig.
Um sie zu schützen, sind erhebliche Anstrengungen und gemeinsame Initiativen von Menschen und Institutionen wichtig. Der Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst e. V. ist ein anerkannter Landschaftspflegeverband. Landschaftspflegeverbände sind gleichberechtigte und freiwillige Zusammenschlüsse von Vertretern der Landwirtschaft, der Naturschutzverbände und der Kommunen. Allen gemeinsam ist daran gelegen, unsere Kulturlandschaft durch zeitgemäße und nachhaltige Nutzung zu erhalten. Damit stehen Naturvielfalt und Lebensqualität gleichermaßen für Menschen, Tiere und Pflanzen zur Verfügung. Der Landschaftspflegeverband bietet allen Akteuren kompetenten Service und Beratung. Der Verein will Beispiele geben, die jeder mitmachen und auch im kleinen Rahmen umsetzten kann. Dazu gehören z. B. insektenfreundliche Wildstaudenbeete, die in den Kommunen des MTK angelegt werden. Dort kann jeder Ideen bekommen - und sei es nur für seinen Balkonkasten. Kontakt Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst e.