BIRGIT NÜCHTERLEIN 15. 2. 2018, 13:54 Uhr © Tobis "Wir Gettys sind etwas Besonderes": Milliardär Jean Paul Getty I (Christopher Plummer) mit seinem Enkel Paul Getty III (Charlie Shotwell), der in den 70er Jahren als Teenager von der kalabrischen 'NDrangheta entführt wird. - "Alles Geld der Welt" wird wohl als der Film in Erinnerung bleiben, aus dem man Kevin Spacey herausgeschnitten hat. In dem Drama um die Entführung des Milliardärs-Enkels Paul Getty im Jahr 1973 legte Star-Regisseur Ridley Scott weniger Wert auf Suspense als vielmehr auf das Spiel mit Geld und Macht. Der Fall ist als Teil der #MeToo-Debatte noch in Erinnerung: Wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den bis dahin gefeierten Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey beendete erst der Streaming-Dienst Netflix die Zusammenarbeit mit seinem "House-of-Cards"-Star. Bald darauf gab auch der britische Regisseur Ridley Scott ("Blade Runner", "Alien") bekannt, dass er sämtliche Szenen mit Spacey aus seinem bereits abgedrehten Film "Alles Geld der Welt" herausschneiden werde.
Für Links auf dieser Seite erhält ggf. eine Provision vom Händler, z. B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos. Filme Alles Geld der Welt All the Money In the World: Entführungsdrama von Ridley Scott um den realen Fall des gekiddnappten Enkel des Öl-Magnaten J. Paul Getty, der sich weigert, das Lösegeld zu zahlen. Alles Geld der Welt Infos Filmhandlung und Hintergrund Entführungsdrama von Ridley Scott um den realen Fall des gekiddnappten Enkel des Öl-Magnaten J. Rom 1973: Die Entführer von John Paul Getty III. (Charlie Plummer), dem Enkel des legendären Öl-Magnaten Jean Paul Getty ( Christopher Plummer), fordern 17 Millionen Dollar für die Freilassung. Zu den Tätern gehören auch Mitglieder der italienischen Mafia. Obwohl das Leben seines Enkels auf dem Spiel steht, weigert sich Getty, das Lösegeld zu zahlen. Zuerst vermutet er eine vorgetäuschte Entführung. Sein Enkel war schon immer rebellisch und könnte diesen Weg gewählt haben, die Familie um einige Millionen zu erleichtern.
Dadurch ist der Film fraglos unterhaltsam – aber auch altmodisch.
@KevinSpacey: #Skip&Ex Man darf Ridley Scott, je nach Beispiel, für alles mögliche halten: einen gewieften Genre-Erneuerer oder einen in seine Manierismen verliebten Handwerker, der gelegentlich vergißt, etwaige Scharten mit feinkörnigem Schleifpapier auszuwetzen. Als dezidiert politischer Filmemacher ist er bisher nicht hervorgetreten. Auch die seltsame Verwicklung in die #MeToo-Debatte, die sein namhaftes Zugpferd Kevin Spacey zu einer unberechenbaren Kassengröße machte und einen Löscheingriff von erstaunlichen Ausmaßen in Gang setzte, ändert daran nichts. Nur der Blick auf Scotts Entführungsthriller verändert sich. Einmal, weil man ihn (erfolglos) nach Operationsnarben absucht. Mehr aber, weil er als "Film, aus dem ein moralisch beschädigter Star herausgeschnitten wurde" ein Gewicht bekommt, das er sich so wahrscheinlich nie aufbürden wollte. Weiter also mit Christopher Plummer, der die nunmehr vakante Stelle mit der ganzen Wucht seiner Erfahrung ausfüllt. Er spielt den ungekrönten, hochbetagten Kaiser des amerikanischen Geldadels J. Paul Getty, als gelte es, Dickens über Geiz und Shakespeare über Abgründigkeit zu belehren.