Hinzu kommt: "Eigentümer gehen oft anders mit dem Haus um, als Mieter es tun", sagt Happ. Und deshalb müssen immer wieder Gerichte entscheiden. Wo beginnt das Gemeinschaftseigentum? Häufiger Streitpunkt: Wie darf ein einzelner Eigentümer mit dem Gemeinschaftseigentum umgehen? Streit unter eigentümern den. Wo hört das Sondereigentum überhaupt auf, und wo beginnt das Gemeinschaftseigentum? "Die Tür zu Ihrer Wohnung gehört zum Beispiel zum Gemeinschaftseigentum", erklärt Schmidt. "Theoretisch müssen Sie deshalb vor jedem Anstrich der Innenseite die Erlaubnis der anderen Eigentümer einholen. " Und daraus ergibt sich dann fast schon zwangsläufig: Plakate an der Außenseite der Wohnungstür aufzuhängen, geht nicht. Und zwar schon aus Rücksichtnahme gegenüber den anderen Eigentümern, befand das Amtsgericht Hamburg (Az. : 102 d 29/11). Nach Ansicht der Richter ist das Plakatieren von Türen in den Hausfluren sowie der Kellerflure verboten, soweit die betreffenden Bilder persönliche weltanschauliche, politische, philosophische, religiöse oder sexuelle Botschaften transportieren.
51 Prozent oder mehr? Dort wird nach der Diskussion abgestimmt: Ist die Mehrheit der Eigentümer dafür, wird die Idee umgesetzt. Allerdings gibt es je nach Situation unterschiedliche Mehrheiten: "Geht es um eine Reparatur, reicht in der Regel die einfache Mehrheit – selbst wenn die Reparatur sehr teuer ist", sagt Wagner. Sind also sechs von zehn Parteien für eine Instandsetzung des Aufzugs, reicht das aus. Die einfache Mehrheit gilt beispielsweise auch, wenn es um den Abschluss eines Versicherungsvertrags oder um einen Hausmeisterwechsel geht. Eine sogenannte doppelt qualifizierte Mehrheit ist nötig, wenn es um reine Modernisierungen geht, wenn also beispielsweise das Dach neu gedämmt werden soll, um Energie zu sparen. "Doppelt qualifizierte Mehrheit heißt, dass mindestens 75 Prozent der Stimmen aller stimmberechtigten Eigentümer, die gleichzeitig mehr als 50 Prozent aller Miteigentumsanteile repräsentieren, auf einen Beschluss entfallen", sagt Wagner. Streit unter eigentümern die. Damit soll gewährleistet werden, dass ein solcher Beschluss dem Willen der ganz überwiegenden Mehrheit der Eigentümer entspricht.
Das neue Wohnungseigentumsgesetz könnte weniger Streit zwischen Eigentümern entstehen lassen. Ein Punkt dürfte jedoch auch für ordentlich Zündstoff sorgen. © slavun/Adobe Stock Auf Eigentümerversammlungen geht es oft hitzig zu, weil die Parteien sich nicht einigen können. Neue Balkone oder erst das Dach? Wieso muss die Fassaden schon wieder grau gestrichen werden? Und warum ein Treppenlift, wenn nicht alle ihn brauchen? Die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) setzt vielen Debatten ein Ende. Die neuen Regeln sind an 1. Dezember 2020 in Kraft getreten und haben weitreichende Konsequenzen für Eigentümer, Vermieter und Verwalter. Streit unter eigentümern dem. Arag-Experte Tobias Klingelhöfer beantwortet die wichtigsten Fragen. Was ist das WEG? Tobias Klingelhöfer: Das Wohneigentumsgesetz stammt aus dem Jahr 1951. Es regelt die Rechte und Pflichten von Wohnungseigentümern und auch das Zusammenleben aller Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus. Und wo es viele Parteien gibt, ist das Streitpotenzial groß. Bisher konnten einzelne Eigentümer mehrheitlich gewollte Umbauten und sogar dringende Sanierungsmaßnahmen verhindern, sodass es zu regelrechten Sanierungsstaus in vielen Wohnanlagen kam.
Heizkörper ein Teil des Systems Doch auch innerhalb ihrer Wohnung können Eigentümer nicht immer machen, was sie wollen. "Die Fenster zum Beispiel gehören zum Gemeinschaftseigentum", erklärt Heinrich. "Auch wenn das in vielen Teilungserklärungen anders geregelt ist. " Die Heizkörper ihrer Wohnung können Eigentümer ebenfalls nicht nach Belieben austauschen. Zwar gehören Heizkörper zum Sondereigentum. Allerdings ist jeder einzelne Heizkörper ein Teil eines Heizungssystems. Durch Veränderungen können negative Auswirkungen auf die Anlage entstehen. Fassade geht alle an Auch bei der Fassadengestaltung sind Eigentümer oft geteilter Meinung. Streit unter Eigentümern: Diese Mehrheitsverhältnisse sind relevant in der Gemeinschaft | my-ETW Blog. Stellt sich die Frage: Ist ein neuer Anstrich eine bauliche Veränderung oder nicht? Die Antwort hat durchaus Einfluss darauf, welche Wege die Entscheidung über die neue Farbe nehmen muss. Nach Ansicht des Oberlandesgerichts Hamburg jedenfalls reicht ein einfacher Mehrheitsbeschluss nicht aus, wenn der Neuanstrich den architektonischen Charakter der Fassade insgesamt nachhaltig verändert.