< vorhergehender Beitrag Der Sozialausschuss hat der Verlängerung der Opt-out-Regelung grünes Licht erteilt. Die Opposition übt Kritik. Dr. Harald Mayer, Vizepräsident der ÖÄK und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, Facharzt für Unfallchirurgie, LKH Schärding. Foto: ÖÄK/Bernhard Noll Um die Spitalsarbeitszeit von Österreichs Ärzten an europäische Standards anzugleichen, wurden ab 2014 überlange Wochenarbeitszeiten und Bereitschaftsdienste reduziert. Im Fall von Betriebsvereinbarungen und ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen konnte die grundsätzlich geltende durchschnittliche Wochenarbeitszeit von maximal 48 Stunden jedoch überschritten werden. Arbeitsrecht | TV-Ärzte/VKA mit Neuregelungen 2020. Bis zu 55 Wochenarbeitsstunden waren möglich. Diese Regelung sollte im Juni 2021 auslaufen, wurde nun jedoch anhand eines Beschlusses des Sozialausschusses des Nationalrats bis 2025 verlängert. Danach ist bis 2028 eine Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 52 Stunden gestattet. Betroffene müssen jedoch nach wie vor zustimmen. Spitalsträger in der Pflicht Dr. Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, erklärt ÄRZTE EXKLUSIV, warum es keine Alternative zur Verlängerung gab: "Die Reduktion der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf durchschnittlich 48 Stunden wurde im KA-AZG im Sinne des Arbeitnehmer- und Patientenschutzes EU-konform angepasst", so Mayer.
Es soll den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer sicherstellen und europarechtliche Vorgaben umsetzen. Die Bndelung der verschiedenen Schutzvorschriften in einem Gesetz sollte zudem die Transparenz der Vorgaben erhhen. Arbeitszeit im Sinne des Gesetzes ist die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit. Die Ruhepausen sind dabei nicht bercksichtigt. Der Grundregelung zufolge darf die Arbeitszeit pro Tag acht Stunden nicht berschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur dann verlngert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden Arbeitszeit pro Tag nicht berschritten werden. Fr Nachtarbeitnehmer muss der Ausgleich auf durchschnittlich acht Stunden innerhalb eines Monats vorgenommen werden. Arbeitet ein Arbeitnehmer mehr als sechs Stunden am Tag, ist ihm eine Ruhepause von mindestens 30 Minuten einzurumen. Bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden muss die Ruhepause mindestens 45 Minuten betragen. Für die ePA soll zukünftig „opt out“ gelten. Das Arbeitszeitgesetz gilt nicht fr leitende Angestellte oder Chefrzte.
Übermüdete und gestresste Ärzte können für den Patienten gefährlich sein. Die Überbelastung in Krankenhäusern ist kein Geheimnis und kann auf die Qualität der Arbeit einen erheblichen Einfluss haben. Ärzte kommen in ihrem Berufsalltag immer öfter an ihre Grenzen, sind psychosozialem Stress und einem enormen Druck ausgesetzt. In vielen Arbeitsverträgen findet sich die Opt-out Regel – eine Mehrarbeitsklausel, ohne die der Klinikalltag aufgrund Personalmangels, oft gar nicht zu bestreiten ist. Wenn man diese vorgelegt bekommt und den Job unbedingt haben will, ist man fast schon gezwungen, die Vereinbarung einzugehen. Was sie genau besagt und für Ärzte bedeutet, wird im folgenden Artikel beschrieben. Was bedeutet Opt-out? Opt out arzt youtube. Bei der Opt-out Regelung unterschreiben Ärzte freiwillig, dass sie auf den Schutz der Arbeitszeiten verzichten und sich so nicht mehr an die 40 oder 48-Stunden-Woche halten müssen. Sie sind stattdessen bereit, 72 Stunden und mehr pro Woche zu arbeiten und können demnach zu mehr Bereitschaftsdiensten herangezogen werden – auf eigenes Risiko.
Mit der Anpassung des ArbZG an die Rechtsprechung des EuGH zum Bereitschaftsdienst zum 1. 1. 2004 wurde zugleich die in der Richtlinie 2003/88/EG vorgesehene Möglichkeit der dauerhaften individuellen Arbeitszeitverlängerung über die 48-Stunden-Grenze des § 3 in nationales Recht umgesetzt ("Opt-out"). In einem Tarifvertrag oder – bei Delegation des Rechtes durch Tarifvertrag auf die Dienststellen-/Betriebspartner – durch Betriebs-/Dienstvereinbarung kann zugelassen werden, dass die werktägliche Arbeitszeit dauerhaft ohne Ausgleich über 8 Stunden verlängert wird, wenn in die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfang Arbeitsbereitschaft oder Bereitschaftsdienst fällt und durch besondere Regelungen sichergestellt wird, dass die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht gefährdet wird. Opt out arzt ip. Der Arbeitnehmer muss in die Verlängerung der Arbeitszeit persönlich und schriftlich einwilligen. Er kann die Einwilligung jederzeit mit einer Frist von 6 Monaten widerrufen. Für den Fall des Widerrufs oder der Zustimmungsverweigerung normiert § 7 Abs. 7 ausdrücklich ein Benachteiligungsverbot für den Arbeitgeber.
"Es gibt Fälle, die deutlich machen, dass Ärzte unter Druck geraten, wenn sie kein Opt-out vereinbaren wollen", sagt Hans-Jörg Freese, Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, in Welt kompakt. Seine Erfahrung belegt: "Wenn der Arbeitgeber bei Abschluss eines Arbeitsvertrages zugleich eine Opt-out-Erklärung vorlegt, signalisiert er dem Arzt, dass das eine nicht ohne das andere zu haben ist. Opt out arzt yahoo. " Subtiler Druck, der scheinbar unausweichlich ist, denn wer möchte den Job riskieren. Zumal es in anderen Kliniken ähnlich sein wird. 1 2 3 Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos! Hinweis zum Newsletter & Datenschutz